Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

18. März 2021
Gründungsfest im September 2022

Oberhausen. Ohne Zweifel – die Corona-Pandemie und ihre Einschränkungen trifft alle Vereine – die einen mehr, die anderen weniger. Besonders herb sind die Entwicklungen des letzten Jahres für Vereine wie die Freiwillige Feuerwehr, die eigentlich bereits 2020 ihr großes Gründungsfest, in dem Fall das 150-jährige Bestehen feiern wollte. Mit viel Herzblut machten sich die Mitglieder, vornehmlich der Festausschuss an die intensiven Vorbereitungen und dann die Enttäuschung, dass aus dem geplanten Termin nichts wird. Wohl gemerkt – aus dem Termin – das Vorhaben an sich ist selbstverständlich keinesfalls abgeschrieben, sondern nur geschoben. Fest gelegt wurde als neuer Termin der 9. bis 11. September 2022.

200 Mitglieder zählt die Ortswehr. Unsere letzte Veranstaltung war im Januar 2020 der Feuerwehrball“, erinnert sich Erster Vorstand Klaus Kronwinkler durchaus etwas wehmütig daran, denn, wenn man in Oberhausen eines kann, dann ist es, die Geselligkeit zu pflegen und das gerade auch in diesem durchaus festlichen Rahmen. Dann hieß es, Absagen anzukündigen: Das Starkbierfest, das Maibaumaufstellen und wie berichtet als bitterste Botschaft das 150-jährige Gründungsfest.

Nun hofft man natürlich, dass man baldmöglichst den gewohnten Turnus wieder aufnehmen kann, so bald es die Lage wieder zulässt. Denn, die Ereignisse, die bisher ausfielen, können ohnehin nicht nachgeholt werden. Seit dem ersten Lockdown sind alle Aktivitäten des Vereins ausgesetzt. Das heisst auch, dass die Neuwahlen der Vorstandschaft bis dahin verschoben sind, ebenso die Ehrungen.

Die Vorstandschaft befasste sich in „Krisengesprächen“ schwerpunktmäßig damit, wie man mit der Lage umgeht, vor allem, ob man das Gründungsfest verschiebt oder es gar absagt.

„Ein Verein lebt mit den sozialen Kontakten seiner Mitglieder und der Dorfbevölkerung die er über Jahre aufgebaut hat. Da diese nun schon ein Jahr nicht mehr möglich sind wird es sehr schwierig das Vereinsleben wieder aufzubauen, was sicherlich nicht mehr in der gewohnten Form stattfinden wird,“ so schätzt der Vorsitzende die Lage ein und hofft zugleich, dass er mit seiner These nicht unbedingt Recht haben wird.

Und dann gibt es natürlich noch die aktive Seite, die lediglich in einer Beziehung äußerst aktiv war und zwar um das Mehrfache des normalen Ablaufs hinaus und somit durchaus herausfordernd: einsatztechnisch. Zweiter Kommandant Thomas Kronwinkler berichtete, dass man im vergangenen Jahr 16 Mal um Hilfe gerufen wurde. Und dabei wurde von den Wehrmännern das gesamte Spektrum abverlangt. Die Alarmierung erfolgte zu Unfällen, Bränden und zu technischen Hilfeleistungen. Da gab es Ereignisse, die von den Helfern routinemäßig abzuwickeln waren, weil sie sich im überschaubaren und noch glimpflichen Bereich bewegten, aber auch jene durchaus schwerwiegenden Begebenheiten, die unter die Haut gingen.

Geübt werden konnte dafür kaum, so dass sich die Wehrmänner auf ihre Erfahrung verlassen müssen. Seit September ist nun gar kein Übungsdienst möglich und vorher immer nur in Staffelstärke, also mit begrenzter Teilnehmerzahl, Mundschutz und Abstand, was schwierig war. Ein größeres Problem stellt die Tatsache dar, dass im Herbst die Jungfeuerwehrmänner eigentlich ihre Prüfung zur MTA-Ausbildung ablegen wollten, die notwendig ist, damit sie mit ausrücken können. Nachdem diese nicht zu realisieren war, wartet man seither auf einen Nachholtermin. Eines ist gewiss: Sollte die Einschränkungen gelockert werden, dann ist die FF Oberhausen jedenfalls bereit, sofort wieder aktiv in allen Belangen zu werden.

Text: Bergbauer Monika