Tatkraft, Einsatz- und Teamfähigkeit sowie Zusammenhalt, das ist, was Monika Mitterfelner als Festmutter von „ihrer“ Feuerwehr voraussetzt. Deshalb prüfte sie am Samstag Vorstandschaft und Festausschuss „auf Herz und Nieren“, ehe sie nach umfangreichen Prüfungen gerne zusagte, dieses Ehrenamt zu übernehmen.
Der Freiwilligen Feuerwehr steht ein großes Fest ins Haus und auch, wenn bis zum Termin 5. bis 7. Juni 2020 noch ein Weilchen hin ist, bis man das 150-jährige Bestehen feiert, so sind die Vorbereitungen bereits angelaufen.
Dabei führte die erste offizielle Handlung zu Familie Mitterfelner, schließlich ist die komplette Familie der Ortswehr verbunden und so war Monika Mitterfelner die erste Wahl. Festausschuss, Vorstandschaft, die Vorstandschaft vor 25 Jahren und Festmutter Mariele Bohrer machten sich gemeinsam auf den Weg zu dieser Mission, dem Vereinstaferl folgend und begleitet von den beiden Fahnen von 1930, restauriert 1995 und von 1970. Karl Schließleder, der den Abend musikalisch umrahmte, spielte die Bittsteller hinein in die großzügige Halle, wo sie die Gastgeber mit einem Abendessen begrüßten. Gut gestärkt hieß es dann für Ersten Vorstand und Festausschussvorsitzenden Klaus Kronwinkler, Zweiten Kommandanten Thomas Kronwinkler, Ersten Kassier Franz Bohrer jun. und Beisitzer Robert Dachs, auf das spitze Holzscheit, das schon bereit stand, nieder zu knien, um in Versen das Anliegen vorzubringen. Nach alter Sitte und Brauch wolle man das Gründungsfest feiern. Mittlerweile sei schon viel Arbeit verrichtet. Höhepunkt werde der Festzug sein, bei dem bestimmt alle Oberhausener mit dabei sein werden. „Darin liegt des Pudels Kern, wer soll unsere Festmutter wer'n?“ Es wäre eine große Freude, wenn sie dafür zusagen würde, weil doch „die ganze Familie g'wiss hundert Prozent Feuerwehrler is.“
„Des „Ja“ muass i mir schon no a bissal überlegn, moi schaun ob's Ihr die späteren Aufgaben dead's gut überstehen“, so warnte sie bereits eingangs die Gäste. „Als Mutter des Festes deat's Ihr mi begehren, was sand des für Ehren.“
So wünschte sie sich für das Festzelt den Schriftzug „FF Oberhausen“ aus Holz. Die einzelnen Buchstaben waren schon auf Platten zum Aussägen vorgezeichnet. Zur Probe musste ein „F“ mit der Laubsäge ausgesägt und zugleich versprochen werden, dass man die weiteren Buchstaben noch in dieser Woche vorbereitet. Und schon hier zeichnete sich ab, dass die Jubelwehr in Spe die verlangten Attribute durchaus erfüllt, denn wie auch bei den anderen Herausforderungen gingen stets beherzte Feuerwehrkameraden den „Prüflingen“ zur Hand, um sie zu unterstützen. Und während hier gesägt wurde, wurde an anderer Stelle Luftballons im „Feuerwehrrot“ aufgeblasen. Ein C-Schlauch und drei Eier standen im Mittelpunkt von Herausforderung Nummer zwei. Der „Schlauchtrupp“ hatte die Aufgabe, auf Zeit je ein Ei aus Stein, ein gekochtes und ein rohes Ei durch zu manövrieren. Kein leichtes Unterfangen ob der fehlenden „Rutschfestigkeit“ des Schlauches. Sodann wurde vom „Wassertrupp“ eine Löschübung im Miniaturformat verlangt. Ein Puppenhaus und Teelichter simulierten einen Brand. Mittels Arztspritze musste das Feuer gelöscht werden. Zur Stärkung zwischendurch ging's immer wieder an den „Hydranten“, einer gut sortierten Bar, ehe ganz offiziell ein Stamperl „Wüstenschnaps“ darauf wartete, geleert zu werden. Nach dieser durchaus trockenen Angelegenheit gab's reichlich flüssigen Nachschub in Form einer mit Festbier gefüllten Acht-Liter-Vase, die möglichst zügig von sechs Männern zu leeren war.
Auch das Feuerwehrwissen wurde abgefragt. Dazu bekamen zwölf Personen je zwei Buchstaben umgehängt, wobei sie sich immer wieder zu den richtigen Lösungsworten formieren mussten. Da wollte Monika Mitterfelner wissen, dass die 28 Mitglieder 1883 mit Helmen ausgestattet wurde, dass die Wehr 1911 ein Feuerwehrhaus von der Gemeinde bekam und anderes mehr.
Nochmals wurde der Zusammenhalt abgefragt. Dazu stellte sich der Festausschuss in einem Kreis auf, rückte möglichst eng zusammen und dann setzten sich alle auf die Oberschenkel des Hintermannes. Damit nicht genug, so musste die Gruppe auch noch marschieren. Es ging im Anschluss um eine außergewöhnliche „Personenrettung“ in Form einer Spielfigur. Diese fand auf einer rohen Spaghettinudel Platz und wurde mit dem Mund mit Feingefühl und möglichst schnell auf die Nudel des Nächsten gesetzt. Sodann wurden noch Kartons für Kosmetiktücher um den Rücken der Feuerwehrmänner gebunden, gefüllt mit Tischtennisbällen die sie mit Hüftschwung aus der Schachtel wackelten, um zu beweisen, dass sie auch in Stresssituationen noch ihre Aufgaben bewältigen können.
Geschafft! Die Zeit war vorangeschritten, die Aufgaben mit viel Tatkraft gemeistert und Monika Mitterfelner stellte fest „I bin von Eich begeistert“. „A kernige Mannschaft habt's Ihr beinand, i bin bemüht und mach eich koa Schand.“ Gerne übernehme sie die ehrenvolle Aufgabe der Festmutter für das bevorstehende Ereignis. Die „Prüflinge“ wurden nach bestandenen Aufgaben mit Kaffee und Kuchen belohnt. Mit einem Blumenstrauß bedankte sich die Feuerwehr für diese Zusage.
Gefeiert wird im Juni 2020 mit den Vereinen aus dem Ort, den Feuerwehren aus dem Gemeindebereich und aus dem näheren Umfeld dieser herausragende „Geburtstag“.
Text: Monika Bergbauer