Schirmherrnbitten

Nach Festmutterbitten und Patenbitten stand das dritte herausragende Ereignis innerhalbkurzer Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Oberhausen an.

Das Schirmherrnbitten bei Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner für das 150-jährige Gründungsfest, das im Sommer kommenden Jahres groß gefeiert wird.

Es war eine stattliche Abordnung, die sich in Begleitung der beiden Fahnen und musikalisch unterstützt von Karl Schließleder auf den Weg vom Gerätehaus zum Gasthaus Neumeier nach Obermünchsdorf machte. Festausschuss und Vorstandschaft, jeweils mit Partnerinnen,die Festdamen, Ehrenvorstand Martin Oswald, Ehrenkommandant Hans Hacker, Festmutter Mariele Bohrer und Festmutter in spe Monika Mitterfelner, Patenbraut Nina Prielmeier und Festbraut Eva Mitterfelner wurden vom Bürgermeister und von Ehefrau Cornelia bereits erwartet.

„Wir haben einige Aufgaben bereitet“ an deren Ende die Auszeichnung mit dem „Schirmherrnleistungsabzeichen“ in Form einer Urkunde stand.

Dazu traten die Vorstandschaft und die Kommandanten sozusagen gegeneinander an, wobei die Teams immer neu zusammen gestellt werden durften. Noch unter freiem Himmel hieß es „Wasser marsch“. Vorher jedoch musste eine durchaus außergewöhnliche Löschstrecke aufgebaut werden. Mit Kindergießkanne war Löschwasser in den Gartenschlauch zu geben, an dessen Ende die Wasserpistole befüllt wurde, mit der das Brandobjekt in Form einer Kerze auszulöschen war, wobei hier die Aktiven ein beachtliches Tempo an den Tag legten.

Je ein Paar wurde von Cornelia Holzleitner mit Seilen und einer Verbindungsstelle verknüpft. Dann ging’s daran, sich daraus zu lösen, ohne den Knoten zu öffnen. Trotz aller Überlegungen, Versuche, Ratschläge von den Zuschauern blieb die Aufgabe ungelöst.

Im Gasthaus begrüßte der Bürgermeister die „Bittsteller“ offiziell. Die erste Herausforderung habe er bereits gemeistert, freute er sich, konnte man doch bei den ersten Prüfungen von oben trocken bleiben. Und so soll es auch fürs Fest sein. Zunächst wurde es für Festausschussvorsitzenden Klaus Kronwinkler, Zweiten Kommandanten Thomas Kronwinkler und Kassier Franz Bohrer ernst, als sie auf dem Holzscheit kniend Stellung bezogen, um die Bitte zum Ausdruck zu bringen.

„Des Utensil für deine Macht, des hamma a scho mitgebracht“, einen großen Schirm, den er hoffentlich nur in Händen halten und nicht „entfalten“ muss. „Du Rolf soisd uns des richdn, und den Himme fest obdichtn.“ Nachdem Gattin Cornelia noch des Öfteren auf ihn verzichten müsse, erhielt sie als Dank im Voraus einen Blumenstrauß.

Gerne sagte der Bürgermeister zu, für das Großereignis vom 5. bis 7. Juni 2020 die Schirmherrschaft zu übernehmen. Allerdings, ein paar Prüfungen waren nach dem Abendessen, zu dem er die Versammelten einlud, schon noch zu meistern. Bei froher Stimmung wurden die Bittsteller in ihrem Geschick getestet. Um der Gemeinde sparen zu helfen, war man an diesem Abend auch produktiv. Allerdings ging der nächste Auftrag an das weibliche Geschlecht, mussten doch mit Strickliesl und Wolle „Feuerwehrschläuche“ produziert werden. Monika Dachs, welche für die Vorstandschaft antrat, war hier etwas flinker als ihre Tochter Katharina. Aus Legosteinen sollten nach Anleitung Feuerwehrautos zusammen gebaut werden. Hier waren beide Teams fast gleichauf und äußerst kreativ, denn es entstanden ganz besondere Fahrzeuge, wofür es je einen Sonderpunkt gab. Geschick mit dem Mundwerk hatten die beiden Fähnriche zu beweisen, als es galt, mittels Schaschlikstäbchen zwischen den Zähnen hohle Nudeln aufzufädeln und diese in ein Gefäß umzutransportieren – dabei gewann Sebastian Dachs für die Vorstandschaft. Knifflig kann das Einparken sein, auch, wenn man anstatt der großen Fahrzeuge mit einem Matchbox-Feuerwehrauto und einem Puppenhaus konfrontiert wird. Denn bewegt wurde das Auto mittels eines kleinen Holzklotzes, der an einer Schnur vom Gürtel der „Chauffeure“ baumelte. Mit gezielten Schwingungen konnte das Fahrzeug Stück für Stück dem Ziel näher gebracht werden. Dieses Mal ging der Punkt an die Kommandanten, die Fabian Hildebrand mit der Aufgabe betrauten und so endete der Wettbewerb mit einem ausgeglichenen 4:4.

Der Schirmherr freute sich über die Schlagkraft der Jubelwehr und sagte nochmals gerne zu. Nachdem einige Frauen für den Abend gebacken hatten, klang das Ereignis bei einem süßen Buffet und Kaffee aus.