Altersberg. Knapp 60 Aktive aus fünf Feuerwehren stellten im Rahmen einer Übung die Schlagkraft der Hilfseinrichtung unter Beweis. Angenommen wurde der Brand der Lackiererei in der Schreinerei Enzinger, wobei sich im Gebäude noch vier Personen befanden.
Die Ausarbeitung lag in Verantwortung der beiden zuständigen Kommandanten Daniel Baumgartner und Konrad Wimmer von der FF Englmannsberg, gemeinsam mit Kreisbrandmeister Günther Meier.
Als am Mittwoch um 19 Uhr die Alarmierung erfolgte, waren bereits Kreisbrandinspektor Hans Maier sowie die beiden Kreisbrandmeister Günther Meier und Karl Glück vor Ort, um den Verlauf zu beobachten. Auch Erster Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner verfolgte das routinierte Vorgehen der Wehrmänner. Zügig rückten die Teilnehmer mit sieben Fahrzeugen an. Einsatzleiter Daniel Baumgartner übernahm die Einteilung der Arbeiten für die beteiligten Wehren Englmannsberg, Oberhausen, Niederhausen, Reisbach und Griesbach. Im Ernstfall würde sich eine besondere Brandlast aufgrund des Holzlagers, der Holzspäne, Farben, Lacke, Spänesilo usw. ergeben, nachdem diese Materialien sehr gut brennen. Für die Wasserversorgung stehen zu den Tanklöschfahrzeugen ein Hydrant in ca. 50 Metern und ein weiterer in ca. 150 Metern Entfernung bereit.
Mit Beendigung der Übung begrüßte Daniel Baumgartner die Kameraden zur anschließenden Besprechung und dankte Familie Enzinger für die Bereitstellung ihres Betriebes sowie allen Kameraden für die rege Beteiligung, ehe er die verfolgten Ziele dieser Übung heraus stellte. Detaillierter ging Kreisbrandmeister Günther Meier auf das angenommene Szenario ein. Es sei für die Feuerwehren besonders wichtig, dass sie an Objekten unter realistischen Bedingungen üben dürfen und sich so auf die Einsätze vorbereiten und die Kenntnisse vertiefen können. Ein weiterer Dank galt den beiden Kommandanten der zuständigen Ortswehr Englmannsberg für die Ausarbeitung und die Übernahme der Einsatzleitung, wobei Daniel Baumgartner nach Erkundung der Lage den Entschluss fasste, seine eigene Feuerwehr für die Errichtung der Widerstandslinie zum Wohnhaus einzuteilen und die Versorgung der vier verletzten Personen bereit zu stellen. Erste Atemschutzfeuerwehr war Reisbach, die den Innenangriff vornahm und hier nach den vermissten Personen suchte. Dazu kamen vier Trupps mit Atemschutz zum Einsatz. Auch die FF Griesbach rückte mit Atemschutzgeräteträgern an. Sie machte sich im hinteren Gebäudebereich auf Personensuche. Oberhausen bekam den Auftrag, die Wasserleitung vom Hydranten, der sich auf der gegenüberliegenden Seite der Milchstraße befindet, aufzubauen, während sich die Wehrmänner aus Niederhausen daran machten, die Wasserleitung vom Hydranten von Altersberg kommend zu errichten, damit auf der Nordseite des Gebäudes die Wasserversorgung gesichert ist.
Kreisbrandinspektor Hans Maier richtete sein besonderes Augenmerk auf die Wasserentnahme vom Hydranten bei der Milchstraße und die damit einhergehende Verkehrsabsicherung, die sich aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens als Herausforderung gestaltete. Dabei ermunterte er die Wehren, vermehrt den Einsatz der Schlauchbrücke zu üben, damit die Verkehrslenkung geordnet ablaufen kann. Neben der eigenen Absicherung gehe es darum, die Fahrzeuge nach Einweisung über diese Schlauchbrücke zu leiten, um die Fahrer anzuhalten, das Hindernis umsichtig zu passieren und so Schäden an den Pkws zu vermeiden. Im Ernstfall würde die Milchstraße weiträumig gesperrt und der Verkehr bereits ab Mettenhausen auf die Staatsstraße umgeleitet. Zusätzlich gab er jenen, die sich auf die Personensuche machten, auf den Weg, schnellstmöglichst mit dieser vielleicht sogar lebensrettenden Aufgabe zu beginnen. Alles in allem bescheinigte er einen guten Übungsverlauf.
Wie auch die Vorredner dankte Erster Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner allen Einsatzkräften für ihre Bereitschaft, sich an dieser sehr wichtigen Übung zu beteiligen. So können etwaige Probleme aufgedeckt werden. Vor allem freute er sich, dass sich so viele junge Kräfte einfanden. Das ausgewählte Objekt stelle an sich eine Herausforderung dar, zum anderen auch die viel befahrene Straße. Ebenso dankte er den Dienstgraden, die sich einbrachten.
Als Anerkennung für die Übungsbereitschaft wurden die Teilnehmer von der Gemeinde Reisbach zu einer Brotzeit und von „Brandleider“ Familie Enzinger zu Getränken eingeladen.
Text und Bilder: Monika Bergbauer